Ein performatives Ereigniss beim alten Standort UNSERES PAVILLONS am Gründonnerstag um 17 Uhr : "LETZTE SUPPE (LAST SOUP)"
musikalische Begleitung:
"Ensemble Purpurea" (Blutbuche).
Angela Pastor, Violine, Manfred Wetzler, Violine ,Christina Kraus, Violine, Viola, Reinhard Werner, Cello, Andreas Scheer, Bass,David Stützel, Singende Säge
Zwei Kulturen sind im Schlossgarten Stuttgart aufeinander getroffen, die "Kultur der Liebe zum Leben" und die Kultur des Fortschrittwahns". Letztere hat gesiegt.
vorher:
nachher:
Zum Abschied an den Schlossgarten veröffentlichen wir hier stellvertretend den Text einer engagierten Paktschützerin, der vielen Menschen aus dem Herzen spricht:
Ich könnte mich sinnlos betrinken, aber ich bin nicht dazu verpflichtet.
Die Erlebnisse im Park kann uns niemand nehmen. Sie bereichern uns im Herzen.
Die Bäume haben Mörike gesehen, Clara Zetkin, den König, meine Großmutter und meine Mutter, meinen Urgroßvater und mich
und auch die deportierten und ermordeten Juden.
Ich denke an ein Gedicht von Günter Eich:
Ende eines Sommers
Wer möchte leben ohne den Trost der Bäume!
Wie gut, dass sie am Sterben teilhaben
Die Pfirsiche sind geerntet, die Pflaumen färben sich,
Während unter dem Brückenbogen die Zeit rauscht.
Dem Vogelflug vertraue ich meine Verzweiflung an.
Er misst seinen Teil von Ewigkeit gelassen ab.
Seine Strecken werden sichtbar im Blattwerk als dunkler Zwang,
Die Bewegung. der Flügel färbt die Früchte
Es heißt Geduld haben.
Bald wird die Vogelschrift entsiegelt,
Unter der Zunge ist der Pfennig zu schmecken.
Der Park ist jetzt in unserem Herzen und in unserer Seele
Die vielen Begegnungen mit Menschen
im Augenblick, in der Gegenwart, im Jetzt
haben in uns ein Glück hervorgerufen trotz der Schwere der Situation.
Dies gilt es zu bewahren und weiter zu pflegen.
die Hoffnung und die Gewissheit weiterer, neuer Begegnungen mit den Menschen trägt uns.
Wir sind schon kräftig genug, unseren Schmerz zu spüren und wir werden in Zukunft in besonderer Weise wissen, was Schmerz ist.
Aber wir haben auch ein Gespür bekommen für Lebendigkeit und dass sich etwas verändern kann bei uns.
Unseren Gewinn messen wir in der Währung unseres Zorns, unserer Ohnmacht, unserer Friedlichkeit und unserer Lebensfreude.
(Marta Elsaesser)
Und hier einige Fragen an die die 28,3% NEIN-Sager in Baden-Württemberg, auf die wir Antwort erwarten, wenn es soweit ist:
Diejenigen, die sich für die Vernunft und den Ausstieg aus dem Wahnsinns-Projekt S21 entschieden haben, werden eine Antwort von Euch verlangen
….wenn die Ausgaben für Bildungspolitik drastisch gesenkt werden wegen Kostensteigerungen beim Tiefbahnhofsbau
…wenn die grüne Lunge Stuttgarts - der Schlossgarten- nachhaltig beschädigt wird durch die Absenkung des Grundwasserspiegels beim Bau des Tiefbahnhofes
… wenn das Theaterhaus geschlossen wird wegen Kürzungen im Kultur-Etat auf Grund von Kostensteigerungen beim Tiefbahnhofsbau
…wenn wichtige Erneuerungen des Schienennetzes in Baden-Württemberg nicht vorgenommen werden können, auf Grund der Investitionen in den Prestigebahnhof in Stuttgart
… wenn durch einen absehbaren „Finanz-crash“ kein Geld mehr da ist und der Bau des Tiefbahnhofes auf halber Strecke abgebrochen werden muss
…wenn die Feinstaub-Konzentration im Stuttgarter Kessel unerträglich wird auf Grund des Baustellenverkehrs in der Stuttgarter Innenstadt
…wenn in ganz Baden Württemberg Kindertagesstätten nicht eröffnet werden können wegen Kostensteigerungen beim Tiefbahnhofsbau
...wenn ein einfahrender Zug auf Grund der engen Bahnsteige das erste Todesopfer fordert
.. wenn die Bahnpreise wieder und wieder erhöht werden, auf Grund der Kostenexplosion beim Tiefbahnhofsbau
.. .wenn 300 teilweise jahrhundertealte Bäume, die auch für Euch die Luft zum Atmen produziert haben, abgeholzt und geschreddert werden
...wenn es das Stuttgarter Ballett nicht mehr gibt wegen drastischer Einsparungen im Kulturetat auf Grund von Kostensteigerungen beim Tiefbahnhofsbau
… wenn die ersten Häuser über der Tunnelbaustelle Risse zeigen und unbewohnbar werden durch die Erschütterungen beim Bau des Tiefbahnhofes
….wenn die Wilhelma dicht machen muss, weil das Mineralwasser-Vorkommen beschädigt wurde beim Bau des Tiefbahnhofes
….wenn der Kulturetat der Stadt Stuttgart drastisch gekürzt wird wegen Kostensteigerungen beim Tiefbahnhofsbau
….wenn Stuttgart am Verkehrsinfarkt erstickt auf Grund des Baustellenverkehrs und der Umleitungen in der Stuttgarter Innenstadt
…wenn das Mineralwasservorkommen Stuttgarts für alle Zeiten und unwiderruflich verloren ist, auf Grund eines „Missgeschicks“ beim Gründungspfeiler-Rammen
…wenn der Bahnhofsturm, das Wahrzeichen Stuttgarts, sich neigt und abgebrochen werden muss, auf Grund „unvorhergesehener Probleme im Untergrund“ beim Bau des Tiefbahnhofes
…wenn der Anhydrid aufquillt und der Tunnelbau abgebrochen werden muss
… wenn der Stuttgarter Einzelhandel großteils pleite geht, weil immer weniger Menschen aus dem Umland in die zerstörte Innenstadt Stuttgarts kommen
… wenn internationale Architekturkenner bei der feierlichen Eröffnung im Jahr 2030 den Kopf schütteln über die Stuttgarter, die eine peinliche und rundum misslungene spätpostmoderne Bahnhofsarchitektur der 1980er- Jahre, für „modern“ halten und dafür Milliarden ausgeben haben
… wenn Terroristen der „Einladung“ des Tiefbahnhofs folgen und der Tiefbahnhof irreparabel beschädigt ist
…wenn der letzte kreative Kopf fluchtartig die Stadt verlassen hat, weil er das geistige Klima in Stuttgart nicht mehr erträgt
…wenn das erste Zugunglück im Tunnel passiert und die Opferzahlen bekannt werden
…wenn die Lebensqualität in Stuttgart ganz tief gesunken ist, durch die Dauerbaustelle, den Verkehrsinfarkt, die Luftverschmutzung, die Verschuldung der Stadt
.. wenn der erste Kinderwagen auf die Schienen rollt auf Grund der Bahnsteigs-Neigung
Ihr werdet uns nicht los!
Permanente Aktion: