Hier finden Sie in loser Folge Nachrichten aus dem Camp im Schlosspark

13.Januar

Ein paar Tage lang haben engagierte BürgerInnen nun vor dem Südflügel das "Café Solarbahnhof" betrieben, nun hat es damit schon wieder ein Ende. Gestern Nacht kam es zu einem Polizei-Großeinsatz, bei dem ein paar tausend Polizisten die protestierenden BürgerInnen vom Bahnhofs-Südflügel vertrieben und die Aufstellung eines Bauzauns ermöglichten. Trotz der Absurdität dieser Maßnahme- die Genehmigungsverfahren für das Projekt S21 sind noch längst nicht abgeschlossen,der Bahnkonzern will schnell mit dem Abbruch des kulturdenkmals "Bonatz-Bau" Tatsachen schaffen, -blieben die Stuttgarter BürgerInnen friedlich. Die Räumung hatte teilweise sogar skurile Züge, so z.B. wenn die S21-GegnerInnen zwischen den Polizisten Polka tanzten. Den Vogel der Absurdität schoss aber die Stuttgarter Zeitung ab: Stunden bevor die Polizei auftauchte wurde von den Demonstranten ein Bericht der Freitags-Ausgabe vorgelesen, in dem schon minutiöns die erfolgreiche Räumung in Vergangenheitsform beschrieben wurde. Wie tief Journalismus sinken kann,ist unglaublich: statt in kritischer Berichterstattung übt die StZ sich jetzt in vorauseilendem Erfindungsjournalismus. Soll man da lachen oder weinen?

12. Januar

"UNSER PAVILLON" hat seine schwarze Hülle wieder fallen lassen und präsentiert sich jetzt als "Sanitätsstation" der Demo-Sanitäter. Die Bewegung bereitet sich nicht nur mental auf die bevorstehende Abriegelung des Südflügels vor, auch für alle Eventualitäten bei dem kommenden Polizei-Einsatz will man gerüstet sein. Das Versagen der Einstzleitung am 30. September, bei dem keine Sanitäter vor Ort waren ,ist noch in bester Erinnerung. Bleibt zu hoffen, das der neue Polizeipräsident und die neue Landesregierung tatsächlich wieder zu einem Einsatz-Stil zurückkehren, der einem demokratischen Gemeinwesen entspricht.

10. Januar

Der Park wird nun doch nicht wie angekündigt am 12. Januar geräumt, der Polizeipräsident von Stuttgart ist so vernünftig, dass er keine Räumung riskiert und eine längerfristige , personalintensive Bewachung des Zaunes, solange gar nicht klar ist, dass der Bahn-Konzern überhaupt die Bäume im geplanten Umfang fällen darf. Während "UNSER PAVILLON" sich schon für die möglichen Auseinandersetzungen gerüstet hat und die Demo-Sanitäter ein mobiles Lazarett eingerichtet haben, konzentriert sich der Widerstand aktuell auf die Verteidigung des Südflügels. Ein "Solar-Café" hat sich direkt vor dem Gebäude niedergelassen, Tag und Nacht sind AktivistInnen dort zugange und schenken heiße Getränke an die durchfrorenen Freunde des Kopfbahnhofes aus. Die haben sich schon mal warm angezogen in Anbetracht der kommenden Ereignisse. Am Samstag fand ein beeindruckender Schweigemarsch durch Stuttgart statt und bei der gestrigen Montagsdemo direkt vor dem Südflügel wurden nochmals leidenschaftliche Plädoyers für den Erhalt des Kopfbahnhofs abgegeben. Allen ist jedoch klar, dass jetzt nur noch ein Wunder den Bahn-Konzern von seinen barbarischen Abriss-Plänen abhalten kann

3. Januar

Heute wurde bekannt, dass die geplanten Baumfällarbeiten im Schlossgarten erst einmal aus rechtlichen Gründen gestoppt wurden, der Bahn-Konzern hat noch immer kein Konzept vorgelegt, wie er die geforderten Natutschutz-Auflagen erfüllen will. Damit wird der geplante Polizei-einsatz am 12. Januar obsolet. Man darf gespannt sein, wie sich die Landesregierung nun verhält.

31. Dezember

Jahreswende 2012 im Schlossgarten: eine Zeitenwende?

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25. Dezember

Zu einem Weihnachtsgottesdienst haben sich heute sehr viele Menschen im Park versammelt. Die Texte und die Predigt der engagierten Pfarrer und Pfarrerinnen haben einen Aspekt der christlichen Botschaft betont, der hier wahrscheinlich viele angesprochen hat: Die Bewahrung der Schöpfung und die Infragestellung von Machtphantasien durch den Mythos von Jesus Geburt: ein "König" in einerm Stall geboren. Jede Revolution der Denkungsart fängt klein an, die Aussicht, Ohnmächtigkeit in eine andere Art von Kraft zu verwandeln, die herrschende Systeme verändert, das kam an bei den versammelten Freunden einer lebenswerten Zukunft.

20. Dezember

Die Parkschützer haben sich Verstärkung geholt: seit kurzem sitzen an den Baumstämmen, in den Ästen und auf der Wiese eine Menge Leute rum, um den Park zu schützen. Bunt gekleidet halten sie permanent Wache im Park. Noch sind es "Vogelscheuchen" die von kreativen Parkschützern aus alten Kleidungsstücken mit "Laubbefüllung" hergestellt wurden. Ob am DDay wohl Leben in die Szenerie einkehrt? Ein Video kursiert im Internet um Unterstützung weit über Stuttgart hinaus zu mobilisiern. Bleibt zu hoffen, dass der Widerstand gegen S21 trotz der Aussichtslosigkeit der Lage weiterhin so friedlich und kreativ bleibt wie bisher!

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18. Dezember

Jetzt hilft sich die Natur gegen die Baumfrevler selbst: "SUPERJUCHTI" hat einen kleinen Etappensieg errungen!Ein Gerichtsbeschluss, den der BUND erwirkt hat, stellt eindeutig fest, dass die Baumfällaktion für das sog. Grundwassermanagement" illegal war, da die Umweltverbände nicht am Planfeststellungsverfahren wie vorgeschrieben beteiligt waren. Also: BAUSTOPP erst mal an dieser Stelle. was das für den weiteren Ablauf bedeutet, ist noch unklar, der Bahn-Konzern hat aber sofort angekündigt, dass der Südflügelabriss und die Baumfällaktion im Park davon nicht berührt seien. Jetzt sollen wieder mal Tatsachen geschaffen werden, wie immer.

15. Dezember

Der Schutz der Natur ist das Eine, was im Schlosspark ansteht, was aber mindestens ebenso wichtig ist, ist der KULTURSCHUTZ im Park! Wer mict wachen Augen das kulturelle Leben, das sich spontan im Schlossgarten entwickelt hat, mitverfolgt hat, kann nur staunen, was sich hier entwickelt hat. Nur in einem derartigen Freiraum, wie es der Park vorübergehend war, konnte sich ein derartig neuartiges KULTURLEBEN entfalten. Die spontanen Musikdarbietungen, die vielen bunten und phantasievollen Behausungen und Installationen der Parkbewohner, die Ausstellungen in UNSEREM PAVILLON, die Diskussionsrunden und die vielen spontanen Ereignisse sind absolut neuartig in dieser Quantität und Qualität in Stuttgart. Das alles soll jetzt zunichte gemacht werden.

13. Dezember

Zehn Tage nach der Volksabstimmung entdecken Schuster und Föll, dass die Stadt bereits jetzt nicht genug Geld hat für Schulsanierungen, für die Schaffung von Ganztagsschulen, den Ausbau der Kinderbetreuung, für Förderprojekte im Kultur-, Sport- und Sozialbereich. In ihrem Brief an die Erstwähler zur Volksabstimmung haben die Kreisvorsitzenden der Stuttgarter Tunnelparteien erklärt, ein "Ausstieg aus Stuttgart 21 hätte verheerende Folgen" und würde 1,5 Milliarden kosten. "Dieses Geld würde im Bildungsbereich und Nahverkehr fehlen". Mit den Haushaltsberatungen kommt die Wahrheit ans Licht. Weil die Stadt Stuttgart insgesamt 1 Milliarde Euro für Stuttgart 21 sinnlos vergräbt, fehlt das Geld im Bildungsbereich, beim Nahverkehr und überall dort wo es dringend gebraucht wird. "Die Botschaft des Haushalts der Stadt Stuttgart für 2012/2013 an die Schülerinnen und Schüler in Stuttgart, die Eltern, die sozial Benachteiligten, die Kulturinteressierten: ertragt die maroden Schulgebäude, Turnhallen und Schwimmbäder, erhebt keinen Anspruch auf Kinderbetreuung. Habt Verständnis wenn die Stadt kein Geld für ausreichend Personal in städtischen Einrichtungen hat. Seit nicht traurig, dass die Stadt beim Klimaschutz zu langsam voran kommt. Tröstet Euch damit, dass ihr in 20 Jahren einen neuen Bahnhof und zwei Minuten Zeitgewinn auf der Zugfahrt nach Bratislava bekommt", so Hannes Rockenbauch, Sprecher des Aktionsbündnisses und Stadtrat von SÖS und LINKE.

10. Dezember

Noch heute erzählt man sich die Geschichten aus der Zeit während und nach dem Zweiten Weltkrieg. Nach den Bombennächten, als Stuttgart lichterloh brannte, kamen die Menschen mit Wassereimern angerannt, um die Bäume im Schlossgarten zu löschen. In den ersten Wintern nach dem Krieg, die bitterlich kalt waren, gab es in der Stadt ein ungeschriebenes Gesetz, wonach die Bäume unangetastet bleiben mussten. Und tatsächlich: Lieber froren die Menschen, als dass sie das Geschenk des Württembergischen Königs an sein Volk für ein wärmendes Feuer abholzten.

6. Dezember

Am Sonntag war großer "Ratschlag" im Schuttlocher Rathaus und fast 800 Aktivist_Innen sind gekommen und haben beschlossen weiterzukämpfen. Der Ausgang der unsäglichen Volksentscheids-Inszenierung hat viele verunsichert, wie sie sich weiter verhalten wollen. Klar ist, dass die Mehrheitsentscheidung respektiert werden muss, klar ist jedoch auch, dass in einer Demokratie auch das Minderheiten-Votum seinen Platz haben muss. Wir waren bisher Opposition, wir sind es weiter und wir werden unseren Job gut machen. Die Vorstellung, dass der kritische Teil der Bevölkerung schon mehr als 50% in Schuttloch ausmacht, hat sich damit als Illusion erwiesen, das war aber mit ein bisschen Beobachtungsgabe schon lange klar, ebenso wie die Illusion, im ganzen Lande könnte die 33%-Hürde genommen werden. Wenn dem so wäre und die Gesamtbevölkerung schon so eine kritische Sichtweise hätte, sähe es im Ländle anders aus. Nach 60 Jahre CDU-Filz kann man nicht erwarten, dass die Mehrheit im Lande schon soweit ist. Also heisst es: weitermachen, informieren, diskutieren, reagieren. Die "kritische Masse" ist immerhin in kürzester Zeit in Schuttloch auf 47% gestiegen und in vielen Städten liegt der Anteil der kritischen Menschen schon über 20%, und das macht den Parteien Angst! Also stemmt sich die CDU schon mal vorsorglich gegen die Absenkung der VA-Hürde. Aber die Zeit schreitet immer nur vorwärts, Flüsse fließen immer abwärts und die Erfahrungen, die Menschen gemacht haben, können nie wieder rückgängig gemacht werden. Das ist schon immer die Ohnmacht der Mächtigen: Sie können zwar Entwicklungen behindern, niemals aber verhindern. Und deshalb wird die Zeit hinweggehen über alle Betonköpfe und Fortschritts-Fanatiker, über Erdbahnhof-Freunde und Stadtzerstörer. Sie können zwar Bäume fällen und den Bonatz-Bahnhof zerstören, aber nicht unser Wissen, unsere Solidarität und unsere Lebensfreude. Wie sang Eric Burden so schön in den 70er-Jahren:...no they can´t take away our music!

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warm anziehen, der Winter wird kalt in Schuttloch. UNSER PAVILLON sieht richtig elegant aus in seinem schwarzen Filz-Anzug!

2. Dezember

Eine Diskussionen, die z.Z.unter den enttäuschten S21-Gegnern geführt wird, dreht sich um die Frage, wie mit dem derzeit viel zitierten Argument umzugehen ist: "Die Mehrheit hat sich gegen das Ausstiegsgesetz ausgesprochen, jeder weitere Widerstand gegen das Projekt ist demit ein Zeichen von fehlendem Demokratie-Verständnis". Meine Meinung: Darauf kann nur jeder Einzelne für sich eine Antwort finden. Ein Beispiel aus dem Bereich der Pädagogik kann die Problematik vielleicht etwas deutlicher machen: Ein Kind das nicht weiß, was das Wort "heiß" bedeutet, kann dies nur lernen, wenn man zulässt, dass es sich einmal die Finger verbrennt. Was aber sollte ein Pädagoge tun, wenn die Mehrheit der Kindergarten-Kinder beschließt, den Kindergarten abzufackeln? Stuttloch ist ein ziemlich durchgeknallter Kindergarten.

1. Dezember

Stellt Euch einmal vor die VA wäre 53% FÜR das Ausstiegsgesetz ausgegangen. Was wäre dann passiert? Die Befürworter des Ausstieges hätten argumentiert: "Mehrheit gilt" und auf den Ausstieg bestanden. Dann hätte die SPD/grüne Regierung geantwortet: leider, leider ist das 33% Quorum nicht erreicht, die VA hat also kein Ergebnis gebracht ätsch wir steigen nicht aus! So wäre das gewesen wenn.... nun war das Ergebnis anders herum und die SPD/ grüne Regierung behauptet plötzlich, das Volk habe zu Gunsten des S21 Projektes gestimmt und das Ergebnis sei für sie verbindlich, Qurum hin oder her. Dass bei einer derart perfiden Politik aus MUT-Bürgern langsam zu Wutbürger werden, diese dann irgendwann zornig und am Schluss in Stuttgart der blanke Hass regiert, ist die Logik dieser Geschichte. Traurig, traurig

30.November

Während die NEIN-Sager derzeit triumphierend und provozierend durch den Park ziehen, schlägt die Enttäuschung der Parkschützer und Kopfbahnhoffreunde immer mehr in Zorn um: Keine 24 Std. nach dem Ausgang des Volksentscheids präsentiert Herr Grube die Rechnung, für die Mehrkosten soll natürlich das Land aufkommen! Den NEIN-Sagern wird auch das egal sein, Mehrkosten haben die nie erschreckt, aber die 1,5 Milliardenlüge bzgl.der angeblichen Ausstiegskosten. Jetzt haben wir alle die finanziellen Folgen zu tragen. "Kefer+Grube: IHR werdet dafür zahlen!" war am Montag auf einem Transparent zu lesen. Wie wird das enden?

29. November

und hier die Antwort von David Stützel, dem "Hausmusiker" von UNSEREM PAVILLON" zum aktuellen Zeitgeschehen

Erbarme dich

28. November

Vielen S21 Gegnern hat der Volksentscheid zunächst die Sprache verschlagen, ein erster Kommentar -gefunden bei Desiree Grießhaber auf facebook- bringt die Stimmung passend zum Ausdruck: "Wir hatten die Chance etwas zu verändern. Wir hatten die Chance aus S21 K21 zu machen… Wir müssen jetzt die Verantwortung für ein Projekt tragen das mehrere Milliarden € kostet Den Profit aus diesem schwachsinnigen Projekt schlagen Politiker sowie Vorstandvorsitzende in Baufirmen… Alle Leute die aus dem Kreis Sigmaringen kommen werden in Zukunft nach Stuttgart 3 mal umsteigen müssen! Im Ernstfall werden Menschen mit Behinderung sowie Frauen mit Kinderwagen dort unten sterben. Die Engpassstelle beträgt 1,40 m wie sollen dort Leute ein und austeigen… Der Schloßgarten wird zerstört, Bäume die über 200 Jahre alt sind! Bin ich froh dass ich später sagen kann, das wusste ich!"

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Die Argumente, die an die Vernunft der Abstimmenden appelierten, wurden heute von den Info-Säulen am Pavillon abgehängt und die Säulen schwarz gestrichen. Vernunft ist keine bestehende Entität, sondern ein permaneneter Prozess. Lernen von der Kunst.

27. November

"Nichts ist der Menschheit unendlich verfügbar, außer der Dummheit" (Henry Miller) Stuttloch hat abgestimmt.

18. November

Während im Park wieder beim "offenen Mikrofon" engagiert diskutiert wurde, tat sich still und heimlich wieder einiges in den Baumwipfeln. Ein Blick von oben ist unter folgendem link zu finden: http://www.flickr.com/photos/​robinwood/sets/​72157628051895981/show/ — Mittlerer Schlossgarten. < <

Aber auch bei den Zelten werden zur Zeit die "Verteidigungswälle" vorsorglich ausgebaut, die Parkräumung bald nach dem Volksentscheid ist eine näherrückende Option. Das heutige Diskussionsthema war die Rolle der Medien bei der Auseinandersetzung um S21,erschreckend die Tatsache dass mittlerweile nahezu die komplette Zeitungs-Landschaft in Ba-Wü einem Konzern gehört und der öffentlich-rechtliche Rundfunk schon lange in der Hand der Parteien ist, klar dass da Demokratie vor die Hunde geht. Ein Gruppe Demonstranten zog dann anschließend zum SWR-Gebäude und überbrachte eine Protestnote. Die ersten Umfragen zeigen beunruhigende Zahlen, vor allem die Bevölkerung auf dem Land ist sehr uninformiert und glaubt die Propaganda-Lügen der Lokalzeitungen. Nun haben wir bald schon das,was aufmerksame Beobachter schon lange befürchteten: Eine Stadt/Land-Spaltung. Im Alb-Donau-Kreis befürworten 60% der Bevölkerung die Zerstörung der Landeshaupstadt Stuttgart. Ein rauer Wind fegt durchs Land.

17. November

Jajajaaaaa! Der Pavillon im Schlossgarten trägt jetzt eine leuchtend gelbe Banderole um den Bauch und verstärkt die Ja-Stimmung in Stuttgart. Noch liegen laut ersten Umfragen die NEIN-Sager vorn, aber die Widerstandsbewegung ist noch guter Hoffnung das Blatt zu wenden bis zum 27. November.

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An "UNSEREM PAVILLON" prangt schon mal ein riesiges Photo, das den Schlichtungs-Sitzungssaal im Stuttgarter Rathaus zeigt, in der Mitte der Sitzungsrunde eine Sandsackburg, die mit einem Bahnhofsmodell gekrönt ist, auf dem Turm die weiße Fahne gehisst mit der Aufforderung: Egebt Euch! Wer wohl damit gemeint ist? Die Spannung steigt.

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14. November

In "Unserem Pavillon" gibt sich derzeit Dora Asemwald, die beliebte Stuttagrter Kunstfigur, die Ehre. Ihre Assistenten Martin Zehnder und Karin Rehm präsentieren das Projekt "Loch 21". Statt einen Tiefbahnhof zu vergraben, den in 100 Jahren kein Mensch mehr interessiert, schlägt dieses Projekt vor, in Stuttgart das größte Loch der Welt zu buddeln. Selbstverständlich mit aktiver Bürgerbeteiligung. Dazu kann man im Pavillon schon mal auf einem Luftbild von Stuttgart mit einem roten Fähnchen die Stelle markieren, an der man gern mit dem Loch anfangen würde. Bei der Eröffnung wurde davon auch schon reger Gebrauch gemacht. Jetzt haben die S21-Befürworter auch mal eine Chance sich konstruktiv in das Bürger-Engagement einzubringen und ihre latent destruktive Energie- die sich derzeit vor allem gegen die VA-Plakate der K21-Bewegung richtet- in ein befriedendes Projekt umzuleiten. Also Schäuffele mitbringen und losbuddeln! Ein Anfang ist schon mal gemacht mit der Loch-Markierung von Kurt Grunow direkt vor dem Pavillon.

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10. November

Die Werbeschlacht für oder gegen S21 tobt durchs Ländle, die Befürworter pflastern mit Millionen-Euro-Aufwand das Land wahlweise mit Plakaten zu, auf denen sie der Bevölkerung 1,5 Milliardenkosten für den Ausstieg vorlügen oder mit der nachgemachten media-markt-kampagne "ich bin doch nicht blöd" nerven. Beide Strategien jenseits jeglicher Moral und Geschmacksfragen. Da passt die Form zum verlogenen Inhalt. Spannend wird es bei der Abstimmung am 27.Nov. , ob die Ba-Wü-Bürger tatsächlich so blöd sind, wie die Befürworter hoffen. Derweilen bemühen sich tausende freiwilige mit einem kleinen Etat der Verdummungs-Propaganda mit Fakten entgegen zu halten, so z.B das informative und sachliche Video von Parkschützer Klaus Gebhard:

Ja zum Ausstieg

28. Oktober

Auch an diesem Samstag war der Zuspruch zum "OFFENEN FORUM" am Pavillon wieder sehr groß. Unter reger Beteiligung des Publikums wurde der Zusammenhang zwischen dem S21-Projekt, dem Volksentscheid, der Demokratie-Krise und der sog. "Finanzkrise" dikutiert. In der Diskussion wurde deutlich, dass alle diese Probleme miteinanander zusammenhängen, dass sie Auwirkung einer neoliberalen Politik sind, die unsere Städte, unsere Wirtschaft, unsere Demokratie und unserer Umwelt zu Grunde richtet. Positiv wurde jedoch auch darauf aufmerksam gemacht, dass diese Krise eine Chance ist zu einer zeitnotwendigen Bewusstseins-Entwicklung. Gerade die weltweiten Bewegungen für mehr DEmokratie und die "occupy-Bewegung" geben Hoffnung, dass sich das Denken vieler Menschen gerade verändert und immer mehr aktiv werden für eine andere Zukunft. S21 ist überall. Kurz nach Einbruch der Dunkelheit ereignete sich dann ein Wunder im Schlossgarten.

Amateurvideo aufgenommen am 28.10.2011 bei der "Grundwasser-Managementanlage" des Projektes S21 im Stuttgarter Schlossgarten. Angeblich haben mehrere Augenzeugen während der 3maligen Marien-Erscheinung die Worte gehört: "Das Wasser lassen". Die Video-Aufnahme ist leider ohne Ton.

15 Oktober

Über 4000 Menschen sind zur Demonstration in Stuttgart gekommen und haben ihrer Empörung über das herrrschende Finanzsystem Ausdruck gegeben. in Stuttgart blieb die Versammlung friedlich, in Berlin ging die Polizei mit Pfefferspray gegen die Demonstranten vor, in San Franzisko ebenfalls u ndin Rom brannten Autos. Die Demonstranten in Stuttgart hatten die Gelegenheit im Schlossgarten bei UNSEREM PAVILON via live-Übertragung in Verbindung mit dem internationalen geschehen zu treten, die nächtliche Stimmung war trotz Kälte dementsprechend heiß.

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14. Oktober

Am kommenden Samstag findet ein Internationaler Protesttag für wirkliche Demokratie statt–an vielen tausend Orten der Welt und in Stuttgart auch!

Anstifter Peter Grohmann ruft mit folgenden Worten zur teilnahme auf:"In Stuttgart hat die Diskussion um S 21 gezeigt, dass unsere repräsentative Demokratie ein weitgehend leeres Gehäuse, eine formale Demokratie (Postdemokratie) ist und die wirkliche Macht von elitären Zirkeln ausgeübt wird. Fast täglich tauchen neue Unterlagen und Dokumente auf, die belegen, dass das Zustandekommen des Mammutprojekts auf einem wahren Sumpf von Lug und Trug gründet.
Nach Schlichtungstheater und Stresstest-Farce wird uns nun eine Volksabstimmung vorgesetzt, die das Projekt endgültig legitimieren soll. Das astronomisch hohe Quorum und die medial massiv gestützte S 21 – Propaganda sollen es richten. Im übrigen ist die Abstimmungsfrage so formuliert, dass Befürworter von S 21 am 27. November einfach zu Hause bleiben können: Neben dem echte Demokratie verhindernden Zustimmungsquorum von 33% aller Wahlberechtigten gilt auch, dass jede Enthaltung automatisch als Gegenstimme gewertet wird. Darüber hinaus sollen die Bürger per Referendum entscheiden, ob ihre Landesregierung weiterhin
mutmaßlich die Verfassung brechen (Mischfinanzierung) und darüber hinaus einen offensichtlichen Riesenbetrug (Verheimlichung der errechneten Kosten) zum Nachteil der Bürger mitfinanzieren darf.

Ein derart perfides Konstrukt wie diese Volksabstimmung, eine zynischere Karikatur von Demokratie nach einer Zeit solch massiver und langanhaltender Bürgerproteste gab es bislang selten.
Das ist nicht unsere Vorstellung von Demokratie."

Dem ist nichts hinzuzufügen, also auf zur Demonstration am Samstag

10 Oktober

Eine neue Gruppierung hat sich zu dem bunten Völkchen der Parkbewohner gesellt, Mitglieder der "rainbow-family", wei sie sich selbst nennen. Sie bereichern das Spektrum der Vielfalt mit einer besonderen Qualität, diese menschen legen nämlich besonderen Wert auf die buddhistische Tugend der "Achtsamkeit". So machen sie beispielsweise kein Feuer direkt auf dem Boden und legen Wert darauf, die Orte, an denen sie ihre Treffen abhalten- bisher weit abseits der Zivilisation- in einem tadellosen Zustand wieder zu verlassen. Bleibt zu hoffen, dass diese Haltung hier in Stuttgart Spuren hinterlässt!

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6. Oktober. Unser genialer Pavillon-Hausmusiker David Stützel hat uns wieder einmal überzeugt, dass nur die Schönheit die Welt rechtfertigen kann (W. Solovev)

30. September

Zum Jahrestag des "schwarzen Donnertstages" hat sich die Bewegung viel einfallen lassen, schließlich geht es um eine Art "Gründungsmythos" dieser bewegung. Ein richtiges "Volksfest" fand im Park statt mit zahlreichen Infoständen, einer Bühne mit Kulturveranstaltungen und Reden, eine Kundgebung auf dem Schlossplatzsowie ein beeindruckender nächtlicher Schweigemarsch durch die Innenstadt. "UNSER PAVILLON" zeigt dazu eine Ausstellung mit "Protestequipment", die witzige und schlagfertige Kreativität des Widerstandes zeigt sich darin. Eine kleine Dokumentation Alexander Schäfer dazu unter:

http://picasaweb.google.com/102312444829271982174/UnserPavillonAusstellungDemoequipment

22. September

"UNSER PAVILLON" hat einen Grund zum feiern: seit genau einem halben Jahr steht er unbehelligt illegal im Schlossgarten und gibt sein Bestes für den S21-Widerstand. Zum Geburtstag gab es noch ein ein kleines Präsent: "WIR SIND SOUVERÄN" prangt nun in goldenen Lettern an der Stirnseite und begrüßt alle, denen noch immer nicht klar ist, wer in einer Demokratie der Chef ist. WIR GRATULIEREN!

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9. September

Die Saat der geistigen Brandstifter geht immer mehr auf, die Gewaltbereitschaft der Pro`ler schreckt vor Sachbeschädigungen in großem Stil nicht mehr zurück. Seit die "ArchitektInnen gegen S21" ihre Visionen für die Neugestaltung der Bahnhofszone in Zusammenhang mit K21 auf großformatigen Ausdrucken im Park präsentieren, werden diese regelmäßig beschmiert und aufgeschlitzt. Es ist ein Skandal, dass die massiven Polizeistreifen im Park hier konsequent wegschauen. Abgesehen davon dass diese Plakate ziemlich teuer sind und aus privater Tasche gezahlt wurden, sind sie auch Ausdruck eines immensen persönlichen Engagements, von Menschen,die ihre berufliche Erfahrung in der Freizeit einbringen, um eine lebenswerte Zukunft in dieser Stadt mitzugestalten. Während in der "Turm-Ausstellung" die Stadtzerstörung mit 6-stelligen Beträgen gesponsert wird, bekommt das am Allgemeinwohl orientierte Handeln die geballte Aggression der Proler zu spüren und die Polizei sieht tatenlos zu. Aber so ist das immerm wenn gesellschsftlicher Wandel sich abzeichnet, das gilt es durchzustehen.

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8. September

Eine beeindruckende Photoausstellung in "UNSEREM PAVILLON" würdigt die Phantasie der Parkbesetzer, die zu Beginn der Besetzung mit viel Witz und Phantasie die Park-Ordnung umgingen, die "Zelten"untersagt, indem sie aus Sonnenschirmen phantasievolle "Schirmburgen" erreichteten. Bei eionem internationalen Wettbewerb wurden künstlerisch überarbeitete Photos dieser Schirmburgen später ausgezeichnet, dies war auch alseine öffentliche Würdigung der Phantasie der Parkbesetzer gemeint.

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3. September

Die Protestbewegung zeigt Ministerpräsident Kretschmann wo das Wunder geschieht: hier im Schlossgarten Stuttgart. Während die grünen Politiker im Landtag sich vom kleinen Koalitionspartner SPD ins Bockshorn jagen lassen und Herr Kretschmann auf ein Wunder hofft, das S21 noch verhindert, haben die Stuttgarter Bürger schon lange erkannt, was wirklich wunderbar ist: "WIR SIND DAS WUNDER". Und sie feiern ihr neues Lebensgefühl in sommerlicher Laune im Schlossgarten. Dieses Lebensgefühl ist eine nicht mehr aus der Welt zu schaffende Tatsache, eine historische Bewusstseins-Entwicklung, die nie wieder rückgängig zu machen ist. Die Politiker täuschen sich, wenn sie meinen, das Rad der Geschichte zurückdrehen zu können, das Wunder von Stuttgart ist schon lange geschehen, kein Bahnhofsbau wird daran etwas ändern. Und daher wird S21 auch nicht gebaut, kein Wunder.

15 August

Sommer-Leben im Schlosspark: Zahlreiche neue Zelte wurden aufgebaut, das alternative Leben im öffentlichen Raum wird immer beliebter, der Park strotzt vor Kreativität.

Auch UNSER PAVILLON gibt sein Bestes, eine Sommer-Akademie lädt zum Mitmachen ein, so z.B. zum "Attrappenworkshop" oder zur akas_akademie (alles könnte anders sein). Eine vibrierende Atmosphäre hat sich im Park ausgebreitet, die derzeit wohl nicht so einfach von der Staatsmacht wieder vertrieben werden kann.

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Ein erstes Zwischen-Ergebnis greift die Ingenhov`schen "Lichtaugen" auf und verweist auf deren tatsächlichen Ursprungs-Idee.

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8 August

Eine sehr interessante Ausstellung des Künstlers Peter Schmidt ist derzeit in UNSEREM PAVILLON zu sehen. Ein unglaublich diffiziles Bahnhofsmodell zeigt zahlreiche Miniatur-Szenen typischen Bahnhofs-Lebens. Großphotos greifen einzelne Szenen daraus auf und stellen die Frage: "Wem d gehört der Bahnhof?" Unbedingt sehenswert!

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2. August

Die Stimmung des Widerstandes schwankt zwischen ungläubigem Staunen und wilder Entschlossenheit. Gerüchte machen die Runde, dass eine Räumung des Parks unmittelbar bevor steht. Die Bahn will schnell wieder unumkehrbare Tatsachen schaffen, indem sie einen Durchbruch durch den Südflügel in den nächsten Tagen plant. Zahlreiche Polizei-Einheiten in der Umgebung, im Park werden ständig neue zelte aufgestellt, die Situation spitzt sich zu. Die Sonne scheint, es wird ein heißer August wie es aussieht.

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Die nächtliche Projektion eines Hölderlin-Zitates auf die Fassade des Südflügels kommentiert die Borniertheit der Bahn und Proler.

29. Juli

Halligalli auf dem Stuttgarter Marktplatz: Während im Rathaus stundenlang das Ergebniss des sogenannten "Stresstests" kontrovers diskutiert wird, geht es draussen zu wie bei einem Fußball-Event. Pfeiffen und Buh-Rufe für die Vertreter von S21, Beifall für die Kritiker. Diese schlagen sich tapfer und nehmen das Zahlenwerk der Bahn kompetent auseinander, vor allem Boris Palmer erweist sich wieder einmal als ein sehr versierter Fachmann in Sachen Verkehr. Klar wird jedoch nur eines: Es gibt keine Annäherung mit den Gegnern, die Bahn hält an ihren Plänen unbeweglich fest. Auch dann noch, als der Schlichter zum Ende einen Kompromissvoirschlag aus dem Hut zaubert, der zumindest verkehrstechnisch und finanziell gegenüber dem S21-Plan weit überlegen ist. Die Bahn bleibt stur und beweist damit nur, dass es ihr ums Prinzip geht, auch wenn das sogar wirtschaftlich irrational ist. Geißler hat erkannt, dass der Friede in der Stadt dauerhaft gefährdet ist, wenn die Bahn ihren Plan durchzieht, er nennt seinen Kompromissvorschlag nicht ohne Grund "Frieden in Stuttgart". Im Kommentar der Stuttgarter Nachrichten erklärt Wolfgang Molitor am nächsten Tag: "Jetzt wird im Dissens entschieden". Das ist eine Kriegserklärung an die kritischen Stuttgarter Bürger. Ob den Befürwortern wirklich klar ist, wie das dann eskaliert, ist zu bezweifeln. Es ist zum Verzweifeln.

24 Juli

Heute war im Park richtig etwas los! Eine Bühne auf einem Lastwagen war in der Nähe des Pavillons aufgebaut, Hannes Wader und Konstantin Wecker gaben ein Gratis-Konzert und hielten Reden, Vertreter der revolutionären Bewegungen aus Ägypten, Griechenland und Spanien überbrachten Solidaritäts-Adressen, zahlreiche AktivistInnen konnten ihre Anliegen von der Bühne bekannt geben. Eine intensive Aufbruchs-Stimmung war zu spüren, nichts von Resignation. Wer das miterlebt hat, dem wurde klar: der Widerstand steht erst am Anfang, die gesamtgesellschaftliche Dimension, von der das Bahnhofs-Projekt nur ein kleiner Ausschnitt ist, zeigte sich hier in aller Deutlichkeit. Es geht um mehr, es geht um Demokratie und eine gerechte Gesellschaft, in der die biopolitischen Interessen der Menschen Gehör finden. Wenn das heute ein Anfang war, dann war das ein guter Anfang!

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20 Juli

Irritation am Pavillon: Ein Transparent wirbt für den "Stuttgart See" und eine transkontinentale Verbindung der S-Bahn Stuttgart (Ba-Wü) mit Stuttgart(Arkansas). Noch ein größenwahnsinniges Projekt. Im Inneren des Pavillons weiter Exponate des Künstlers Thomas Ulm zu diesem Projekt. Der Bürger staunt:

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4. Juli

Die Gegengesellschaft der Widerständler im Park differenziert sich immer mehr aus. Seit einiger Zeit gibt es sogar eine sehr engagierte "Müllabfuhr": Die Abfälle der Park-Bewohner und -Besucher werden in Müllsäcken gesammelt und mit einem kleinen Handwagen zu einer Sammelstelle gebracht. Da sage noch einer "Schandfleck! So sauber und gepflegt wie z.Z war der Park noch nie! Der Park lebt, und zwar "von unten" und das ist eine ganz neue Qualität gesellschaftlicher Entwicklungen in Deutschland . Wann das wohl die Politiker bemerken?

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22 Juni

Folgende Geschichte soll sich so im Park zugetragen haben: Ein waschechter Indianer, der z.Z. durch Europa tourt um in Schulen seine Indianer-Kultur vorzustellen,hört von "TIPIS", die angeblich im Schlossgarten stehen sollen. Neugierig geworden, begibt er sich dorthin und ist begeistert, von dem was er dort antrifft. Mehrere Stunden ist er Gast in "UNSEREM PAVILLON" und hält flammende Reden über den Wert der Bäume und die Werte seiner Kultur. Die Parkbewohner sind ein dankbares Publikum. Zum Beweis, dass diese Geschichte nicht erfunden ist, anbei ein Beweisphoto:

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15. Juni

Die Veranstaltung "Oral History" in "UNSEREM PAVILLON" war wieder einmal sehr gut besucht und hat viele Teilnehmer sehr berührt. Als Gast war Egon Hopfenzitz geladen, der ehemalige Bahnhofsvorsteher des Stuttgarter Kopfbahnhofes. Wer könnte wohl mehr Geschichten erzählen über den Bahnhof als er? Ein begeisterter Zuhörer schreibt im Internet über diese Veranstaltung : "Eugen Hopfenzitz hat vorm Pavillon im Schlossgarten Geschichten und Impressionen aus seinem Bahnhofsleben erzählt. Den Besuch des Königs von Tonga etwa, wie ihn Larry Hagmann instrumentalisiert hat, was der Dalai Lama vom Vertreiben von Tauben hält, wie ein übereifriger Mitarbeiter Jimmy Carter geweckt hat, damit dieser ins Gästebuch schreibt, und anderes mehr.

Neben Promigeschichten gabs auch ernstere Themen, etwa den Umgang mit Suizidfällen oder die veränderte Zuständigkeit und Interessenlage des heutigen Bahnhofsmanagers gegenüber dem früheren (für "Sicherheit und Pünktlichkeit" zuständigen) Bahnhofsleiter etc. Bahnkritische Töne gabs am Rande."

Und eine weitere Besucherin ergänzt diese Eindrücke mit folgender Bemerkung:Der schönste Satz von Herrn Hopfenzitz:"Wer etwas von Bahn und Bahnverkehr versteht, ist gegen Stuttgart 21. Nur wer nichts davon versteht, ist dafür."Auch die Sache mit den Eichenpfählen, auf denen unser Bahnhofsturm steht, hat er nochmal klargestellt. Es gibt wohl in den Katakomben des Bahnhofs eine Art "Röhre", in die man direkt hineingreifen und wo man die Holzpfähle berühren kann.Herr Hopfenzitz hat das vor Jahren gemacht - und ich habe durchaus den Eindruck, dass er unterscheiden kann, ob sich etwas nach Holz oder nach Eisen anfühlt :-)

Das war eine ausgesprochen gelungene Veranstaltung!

Ein schönes Lob für für die "Pavillonisten"!

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6. Juni

Etwas Bewegung kommt derzeit in den Park, der sich in den letzten Wochen eher im Dornröschen-Schlaf befand: Nachdem die Bahn das Ende des vorübergehenden Baustopps verkündet hatte, ist wieder "Blockieren" angesagt. Und der Baustopp wird prompt verlängert, immerhin. Die wahren Gründe mögen jedoch woanders liegen, die Blockaden sind für die Bahn vermutlich ein willkommener Vorwand um nicht zugeben zu müssen, dass in ihren Planungen vorn und hinten der Wurm drin ist. "Systems bomb themselves", wir geben die Hoffung nicht auf, das die Metode des Wahnsinns sich gegen sich selbst wendet.

2. Juni

Neues Gras wächst langsam auf der zerstörten Wiese und die AktivistInnen hatten eine wohlverdiente Erholungsphase nötig. Das Gerede vom "Berufsdemonstranten" verdeckt nämlich eine andere Wahrheit: Die meisten AktivistInnen sind nämlich sehr wohl berufstätig und betreiben ihre Widerstands-Aktivitäten nebenberuflich, was manchmal eine zweite 8-Stunden-Schicht am Abend bedeutet. Und nicht wenige haben im vergangenen Jahr den Widerstand fast zum Hauptberuf gemacht, jetzt ist von vielen zu hören, dass sie sich auch mal wieder um ihren "Geld-Beruf" kümmern müssten. Der harte Kern schrumpft zusehends und für die verbleibenden Widerständler wird der Kampf dadurch zunehmend anstrengender. Eine beängstigende Paradoxie ist zu konstatieren: Der Widerstand gegen eine krankhafte Fortschrittsdynamik, entfesselt von neoliberaler Ideologie, führt im dialektischen Gegenzug zu einer ähnlichen Dynamik, auch der Kampf gegen diese menschenverachtende Leistungs-Ideologie verlangt von den Aktivisten eine Leistungsbereitschaft, die ungesund ist. Die Lösung wäre zu kämpfen, ohne zu kämpfen. Aber wie geht das?

21. Mai

Derzeit ist "UNSER PAVILLON" im Schlossgarten Innen und Außen eingesponnen in einen durchsichtigen Kokon, er scheint zu schlafen. Im Inneren eine verträumte Installation: Auf einem Video-Bildschirm, versteckt hinter durchsichtigem Gaze-Stoff läuft ein Loop, zu sehen sind S21-Gegner und Gegnerinnen, die zu Walzerklängen tanzen, nachdem bekannt wurde, dass Hany Azer, der Chefplaner von S21 zurückgetreten ist, daneben erstrahlt ein historisches Bahnhofsmodell in sanftem Licht. Durchatmen und weiterkämpfen.

Das gibt ein Fest, wenn das endgültige Aus für S21 bekanntgegeben wird!

18. Mai

Manchmal sind wirklich skurile Szenen im Park zu beobachten: Eine eifrige Gruppe streicht den Pavillon neu, ein Parkbewohner kümmert sich um den Rasensprenger, einer schiebt einen Elektrorasenmäher über den Rasen, eine junge Frau bemalt stundenlang die Umfriedung des Zeltlagers, andere sind mit Müllsammeln beschäftigt. Man fragt sich, wer die alle angestellt hat, wer das alles bezahlt. Irgendetwas stimmt mit Stuttgart nicht mehr.....

13. Mai

Prof. Yvonne P. Doderer, freie Architektin, Stadtforscherin und Betreiberin des „Büro für transdisziplinäre Forschung und Kulturproduktion“ in Stuttgart, thematisierte heute im PAVILLON die "Ökonomisierung von Stadt”. Anhand breit recherchierter Fakten zeigte sie dabei auf, wie Modernisierungs- und Zukunftsversprechen seitens der Projektbetreiber und potentiellen Investoren im Rahmen von Stadtplanungs-Prozessen auf stadtpolitische und ökonomische Realitäten treffen, die eine ganz andere Sprache sprechen. Anstelle einer demokratischen und am Gemeinwohl orientierten Stadtpolitik tritt die Ökonomisierung von Stadtgesellschaft und Stadtentwicklung als Folge einer Politik, die derzeit auch in Stuttgart im Zusammenhang mit dem Projekt S21zum Tragen kommt. Deutlich wurde dabei, dass dieses Projekt nicht ein Bahn- sondern ein Stadtentwicklungsprojekt ist , das weitestgehend von derartigen ökonomisch orientierten Perspektiven geprägt ist. Die mit dem Bau des neuen Stadtviertels versprochen “Visionen für die Zukunft” sind daher kritisch zu hinterfragen. In der folgenden Diskussion wurde auch deutlich, dass hier akuter Handlungsbedarf für die Widerstandsbewegung besteht, will man verhindern, dass hier Investoren-Interessen und ökonomischen Präferenzem die städtbaulichen Chancen auf eine partizipatorische Stadtentwicklung auf Dauer unmöglich machen.

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12. Mai

Langsam wird es immer bunter im Schlossgarten: Künstler bemalen die neue "Umfriedung" der Parkbesetzer, auch an den Tipis tauchen Bemalungen auf und in zartem Grün zeigen sich die ersten Spuren des neu eingesäten Rasens.

Studierende der HKT Nürtingen bei der Arbeit an einem Gemeinschaftsbild, begleitet von einer spontanen Gitarren-Session

8. Mai

Heute wurde die beschädigte Wiese neu eingesät. Nachdem die Parkbewohner klar gemacht haben, dass sie das Feld nicht räumen werden, bis das Bahn-Projekt endgültig gestoppt ist, haben die Beteiligten sich auf einen Kompromiss verständigt: Die Zelte bleiben und der Rasen wird drumherum neu eingesät, ein interessantes Patchwork ist das sehenswerte Ergebnis. Viel Müll wurde beseitigt, der Park macht momentan einen aufgeräumten Eindruck, bei sonnigem Wetter genießen das die zahlreichen Flaneure. Das gleichmässige Prasseln der Rasensprenger bildet nun eine entspannende Klangkulisse im Park, kontrastiert von den rythmischen sounds einer Blechblas-Gruppe und frohlockenden Gesängen von Hare-Krishna-Jüngern. So ähnlich stelle ich mir Haight-Ashbury in den 70er Jahren vor. Was ist nur aus Stuttgart geworden!?

Auch die abgebaute Parkbefriedung hat schnell eine würdige Nachfolgerung gefunden: Aus Folienresten und übriggebliebenen Rahmen haben sich die findigen Parkbewohner schnell eine neue Umfriedung geschaffen und eine herbeigeeilte Künstlerin hat sie auch schon mit kräftigem Pink verschönert. Bravo!

3. Mai

Zwei Schönheiten in strahlendem Weiß trafen sich heute um 11 Uhr im Stuttgarter Schlossgarten: Der "OMNIBUS FÜR DIREKTE DEMOKRATIE" macht Station an "UNSEREM PAVILLON". Von hier aus startet die Aktion "MEHRHEIT ENTSCHEIDET". Der Omnibus wird auf seiner Tour durch Baden-Württemberg Postkarten verteilen, die die Bürgerinnen und Bürger an die Landtagsabgeordneten schicken können um Ihnen klar zu machen, dass ein Volksentscheid über S21 mit 33% Quorum ein kompletter Unsinn ist. Eine derartige antidemokratische Gesinnung hätte niemand hinter der SPD vermutet. Nun gilt es den Super-Gau der Demokratie zu verhindern. Wenn Schönheit hilft, war das heute eine überzeugender Anfang einer neuen Kampagne.

30 April

Die Auktion der PARKBEFRIEDUNG war ein voller Erfolg! Walter Sittler und Petra Bewers haben einige der zahlreich gekommenen Zuschauer mit Charm und Esprit davon überzeugen können, sich aktiv an der Auktion zu beteiligen und so haben erstaunlich viele Exemplare mit einem kräftigen Gong-Schlag des Auktinators den Besitzer gewechselt. Was ganz erstaunlich ist, bedenkt man die teilweise gewaltigen Dimensionen der Exponate. Motivierend für die Käufer und Käuferinnen dürfte dabei auch der Aspekt gewesen sein, dass mit dem Erlös das Projekt "UNSER PAVILLON" unterstützt wird sowie der Rechtshilfe-Fonds der Widerstands-Bewegung. Das eigentümliche Bild, das die wild im Park verteilten Ruinen-Bilder zum Abschluss der Aktion "PARKBEFRIEDUNG" noch einmal abgegen haben fand dann nochmals eine dramatische Steigerung, als kurz nach Ende der Auktion heftige Windböen aufkamen und einige Exponate durch den Park wirbelten.

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weitere Photos der Auktion sind zu finden unter fogenden Adressen:

http://picasaweb.google.com/102312444829271982174/VersteigerungDerParkbefriedung#

https://picasaweb.google.com/Thomas.Igler/Stuttgart21UnserPavillonVersteigerungParkbefriedung#5601638009040595282

29.April

Schreckensnachricht in den Medien: Ein "Parkbewohner" ist in ein Ministerium in der Innenstadt eingedrungen, hat dort randaliert und einen Wachmann mit einem Messer verletzt, kurz darauf wurde er in seinem Zelt im Park festgenommen. Wegen einer offensichtlichen psychischen Störung ist er nun in eine geschlossene Abteilung der Psychiatrie eingewiesen worden. Der Wachmann konnte das Krankenhaus mittlerweile wieder verlassen.

Wer einigermaßen wachen Auges im Park sich umschaut, für den ist diese Tragödie nicht überraschend. Hier haben sich unter die Parkschützer zahlreiche Menschen gemischt, die an diesem "herrschaftsfreien" Ort eine Gemeinschaft suchen, die ihnen ein selbstbestimmtes Leben trotz und MIT ihrer Problematik ermöglichen könnte. Eine trügerische Illusion, die in diesem Fall tragisch geendet hat. Eine Diskussion darüber, was sich gesellschaftlich und individuell hier abspielt findet weiterhin nicht statt. Die "PARKBFRIEDUNG" ist verschwunden und die Wunde zeigt sich offen. Außer Wegschauen gibt es wohl keine Anwort?

23. April, Karsamstag

Ein wunderbares Klassik-Konzert mit Lesung, veranstaltet von "UNSER PAVILLON", die Lenk-Skulptur als Bühne für ein Streich-Quartet, erweitert mit "singender Säge".

Das "Stuttgarter Tor" als Karsamstags-Bild, der Durchgang durch das Nadelöhr als ästhetischer Vollzug, auch der Pavillon als "CAMERA OBSCURA" als Metapher für eine Bild-Apparatur, die alles umdreht im Vorgang des Abbildens, dem Moment des Durchtritts von Licht durch eine winzige Öffnung an der dunklen Kammer. Ob dieses Bild auch gesellschaftliche Veränderungen betrifft bleibt abzuwarten.

15. April

Die "Parkbefriedung" ist abgebaut- schutzlos bietet sich jetzt das Camp der "Parkbewohner" den Blicken der Passanten. Das bisher verdeckte Bild der improvisierten und teilweise zerfallenen Behausungen wird jetzt wieder sichtbar und damit die Diskussion zum Thema "Schandfleck" neu entfacht. Sie macht sich zunächst an Äußerlichkeiten und Geschmacksfragen fest, an unansehlichen Müllhäufen und chaotischen Materialansammlungen, an wilden Lagerfeuern unter neu ergrünenden Bäumen und abenteuerliche Gestalten, die nicht so recht ins Bild bürgerlicher Maßstäbe passen. Deutlich wird nun die innere Bandbreite- und damit die Spannung innerhalb der Widerstandsbewegung K21, vom bürgerlichen Lager der "Halbhöhen-Anwohner" bis zum obdachlosen Neo-Punk. "WE ARE THE MULTITUDE" stand auf einem Transparent an der Bilder-Mauer, was das tatsächlich bedeutete, darüber gab es wohl wenig Reflektion. Was heisst es ,wenn quer durch alle Gesellschaftsschichten und soziologische Milieus gemeinsame biopolitische Interessen zu einem solidarischen Schulterschluss der Betroffenen führen? Wie lange hält so eine Koalition? Nun gibt es eine neue "bürgerliche Regierung" unter grüner Federführung und das Aktionsbündniss verkündet schnellstens die Räumung der Wiese. Die Camper fühlen sich anscheinend verraten und ziehen nicht mit bei dieser Aktion. Wie wird das weitergehn?

12. April

Eigentlich war der Abbau der Parkbefriedung in behutsamen Teil-Schritten als eine gemeinsame Aktion der Bewohner und (Künstler-)Initiatoren gedacht. Eine vorbereitete Presse-Erklärung sollte die notwendige öffentliche Diskussion darüber initiieren, wie das Bild des neuen "Schandflecks" produktiv diskutiert werden kann, welche Intention sich in diesem Bild tatsächlich zeigt und wie damit politisch, rechtlich und verwaltungstechnisch umgegangen werden kann. Stattdessen kam es zur Konfrontation zwischen den Bewohnern und den Initiatoren. Nachdem einige Bewohner die zur Auktion gedachten Bilkder mutwillig mit Filzstiften zu beschädigen begannen, wurde die Parkbefriedung sofort komplett abgebaut um weitere Beschädigungen zu verhindern. Die Schutzlosigkeit der wilden Favelas korrespondiert nun auf eigentümlich kontrastreiche Weise mit dem Bild der Parkbefriedungs-Exponate, die jetzt ordentlich als Schichtung die Skulptur "STUTTGARTER TOR-SCHICHTUNG 107" plastisch erweitert. Kunst zu Kunst und Leben zu Leben? Was ist hier schief gelaufen?

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"Schichtung 107+"

7. April

Es kommt Bewegung in die "Bewegung". Die Parkschützer-Organisation hat die Initiative ergriffen und die Räumung der Wiese im Schlossgarten bis Ende des Monats angekündigt, anschließend soll in einer Sä-Aktion der Rasen wieder rekultiviert werden. Auch die Parkbefriedung wird in den nächsten Tagen aufgelöst, die Bild-Elemente des Brandenburger Tores haben ihre Schuldigkeit getan und sollen jetzt am 30. April versteigert werden, der Erlös soll der Refinanzierung des "Pavillons" und dem Rechtshilfefonds der Widerstands-Bewegung zu Gute kommen.

6. April.

Während die Koalitionsverhandlungen zwischen Rot /Grün seltsame Formen annehmen, hat die Bahn einen vorübergehenden Baustopp verkündet. Anscheinend will inzwischen nur noch die SPD auf Teufel komm raus den Bahnhof bauen. Sie fährt eine Strategie, die auf den demokratischen SUPER-GAU hinausläuft: die Volksabstimmung, auf die viele Gegner des Tiefbahnhofes gehofft hatten, soll nach Vorstellung der SPD durch die Inszenierung einer Pseudo-Volksabstimmung unterlaufen werden, die SPD will wider besseres Wissen nach dem alten Ba-Wü-"Volksentscheids-Gesetz" abstimmen lassen - d.h. sie will NICHT abstimmen lassen. Dass die bestehende Quoten-Regelung einen fairen Entscheid verhindert, ist der SPD bekannt, in Gesprächen mit "mehr Demokratie" ist das vor der Wahl schon geklärt worden und eine faire "Volksbefragung" mit freiwilliger Verbindlichkeit für die Regierungs-Politik angedacht worden - jetzt wollen die Genossen nichts mehr davon wissen. Was lehrt uns die Geschichte: Sie wiederholt sich doch! WER HAT UNS VERRATEN? SOZIALDEMOKRATEN! Und die Demonstanten werden wohl eine neue Parole skandieren müssen: Nils Schmid weg!

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4. April

Die andere Seite des "gewonnen Kampfes": Einigen hier im Park scheint der Gegner abhanden gekommen zu sein, mit unliebsamen Folgen: Gegnerschaften untereinander werden zunehmend spürbar im Park. Auch die "Parkbefriedung" hat ziemlich gelitten unter der sozialen Inkompetenz einiger Parkbewohner, sie wurde ziemlich wild besprüht, der finanzielle Schaden ist das Eine- schließlich sollten die Bilder des "Brandenburger Tores" zur Refinanzierung des Pavillons beitragen- das andere ist die Enttäuschung darüber, dass in Situationen des "unmarkierten Raumes" sich immer ganz schnell diejenigen wieder breit machen, die nicht in der Lage sind, Verantwortung für sich und ihr Handeln zu übernehmen. Das scheint eine anthroplogische Konstante zu sein, die bei jedem Schritt vorwärts dabei ist. Zu meinem Erstaunen konnte ich aber heute eine Szene beobachten, die ich bisher nicht für möglich gehalten hatte: Ein kleines Grüppchen Parkschützer räumt in mühevoller Arbeit eine riesige Schmutzhalde weg, die eine Gruppe besonders sozialinkompetenter Parkbewohner bei Ihrem Wegzug (bzw. Weiterzug) hinterlassen hat. So ungerührt wie die Verursacher dabei zuschauen, so ungerührt verrichten die Anderen ihre Aufräumarbeit. Absolut strange! Mir kommt der Verdacht, hier sind möglicherweise FREIE MENSCHEN am Werk. Sollte es so etwas schon geben?

3. April.

Im Park machen Gerüchte die Runde, dass noch diese Woche wichtige Entscheidungen bekannt werden sollen. Niemand weiß genaues, aber irgendetwas liegt in der herrlichen Frühlingsluft. Oder steigt den "Freunden der Kopfbahnhöfe" die Siegeslaune zu Kopf?

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1. April

Angeblich hat die Bahn das Interesse an Stuttgart 21 verloren und plant nun stattdessen einen Tiefbahnhof in Köln. Schön wär´s, schade nur um den Kölner Dom.

28. März

Zahltag. Das erste Etappenziel ist erreicht, jetzt gilt es die nächsten ebenso zu meistern.

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"So isch no au wieder, Herr Mappus"

26. März

Seltsames Treiben an „Unserem Pavillon“: Während ein Künstler aus München (Ralf Hohmann) am Grill Würstchen brutzelt und nebenher über einen eigenen UKW-Sender mit kleiner Reichweite Reflexionen über das Thema „Picknick“ an die erstaunten Parkbesucher sendet , macht sich eine andere Künstlerin ( Maria Grazia Sacchitelli ) an der Skulptur "Stuttgarter Tor" des Bildhauers Thomas Lenk zu schaffen. Mit äußerster Sorgfalt befreit sie dieses Kunstwerk, das nun als überdimensionales Tor in „Unseren Pavillon“ führt von den Spuren ikonografischer Übergriffe und verleiht ihm dadurch seine Würde als Kunstwerk aus dem Geist der AUTONOMIE wieder. Wir schreiten inzwischen weiter in den Raum der SOUVERÄNITÄT.

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Das "Stuttgarter Tor" ist befreit von den Spuren des Bilder-Kampfes, vielleicht ein Zeichen für einen Neuanfang in Baden-Württemberg? Die behutsam geborgenen Reste der wilden Plakatierung werden demnächst im Pavillon präsentiert.

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24. März

Volksauflauf vor dem Pavillon: Fritz Mielert von den Parkschützern spricht über die bevorstehende Landtagswahl und wie es danach mit dem Widerstand weitergeht. Die Spannung steigt: Wird Mappus versenkt?

Gestern war schon weitere Prominenz aus den Reihen des Widerstandes gegen S21 an „Unserem Pavillon“: Winfried Wolf sprach über die gesellschaftlichen, verkehrspolitischen und ökonomischen Hintergründe des Projekts Stuttgart 21. Eigentlich unglaublich, was sich da in den letzten Jahren zusammengebraut, nur von einem interessierten und engagierten Teil der Bevölkerung wahrgenommen und kritisiert. Heute wird so getan, als wäre die Öffentlichkeit informiert worden, die fakten erzählen eine andere Geschichte. Der „Zahltag“ rückt näher….

22. März

Heute fand eine exemplarische Aktionzum Thema „Bürgerbeteiligung“ an „Unserem Pavillon“ statt: Hannes Rockenbauch präsentierte sein "Interaktives Stadtlabor" und ließ die anwesenden Bürger ihre Vorstellungen eines anderen Stuttgarts zu Papier bringen. Eine riesige Luftaufnahme von Stuttgart, in mehrere Teile zerlegt bildete den Mittelpunkt eines öffentlichen Forums zum Thema Stadtplanung. Aufbruchstimmung liegt in der Luft, Anfänge eines „ Neuen Denkens“ sind zu spüren, etwas will geboren werden.

21. März "Nur die Schönheit kann die Welt rechtfertigen" (W. Solovev)

http://www.unser-pavillon.de

Ein neuer Hoffnungsträger ist punktlich zum Frühlingsbeginn auf wundersame Weise über Nacht im Park erschienen: ein strahlend weißer Pavillon direkt am "Stuttgarter Tor" am Eingang des Parks. Mit goldenenem Schriftzug gibt er sich als "UNSER PAVILLON" zu erkennen. Passanten bleiben verwundert stehen, lesen Texte an seiner Aussenwand, betrachten Videos in einem Fenster, bewundern ein Modell des Bonatz-Bahnhofes, das beim Pavillon steht und treten interessiert ein. Zahlreiche Gespräche entstehen, überall kleine Gruppen, die in Diskussionen über das kommen, was hier zu sehen ist. Im Pavillon steht ein Info-Team, das weiteren Diskussionsstoff liefert. Wer sich hinter einen schwarzen Vorhang im Inneren des Pavillons wagt, kann nach kurzer Gewöhnung an die Dunkelheit ein merkwürdiges Phänomen wahrnehmen: Der Bahnhofsturm erscheint im Raum kopfüber auf einer Projektionsfläche. Wir befinden uns in einer Camera Obscura! Licht, das durch ein winzig kleines Loch an der Rückwand ins Innere fällt erzeugt ein subtiles Bild des Bahnhofes verkehrt herum. Eine "Langzeit-Belichtung" des Bonatz-Baues wird hier realisiert - in den Köpfen der Betrachter. "UNSER PAVILLON" ist offensichtlich ein Werkzeug zur Schulung der Wahrnehmung, um sich den Fragen an seiner Aussenwand:"Was heißt Fortschritt" und "wem gehört die Stadt" auf eine achtsame Weise anzunähern.

Erste Reaktionen auf der Pro 21-facebookseite: Mit der Axt kurz und klein schlagen, im Loch versenken, niederbrennen....

Aufstellung "Unser Pavillon" from fluegel.tv on Vimeo.

13.März

Strahlender Sonnenschein im Park...